Montag
Heute habe ich die Fassung verloren… Julian hat viel zuhause geweint bzw gejammert wegen seinen Zähnen, wegen Hunger, wegen Aufmerksamkeit… ich war überfordert, genervt, übermüdet und habe dann einen Brüller losgelassen und die Tragehilfe auf den Boden geworfen…. Es tut mir so wahnsinnig leid!!! Julian war kurz ruhig und hat mich mit grossen Augen angeschaut. Wenn ich ihn dann sehe, dann bricht es mir das Herz, weil ich so ungehalten reagiert habe. Völlig inakzeptabel, was mir da passiert ist!
Es wäre besser ich würde wie folgt reagieren:
- Let the baby cry, be mad, but stay close, do not control. Begleite dein Kind in dieser Phase.
- If you want your baby to stop crying/yelling, stopp yelling at them! Nervous systems mirror each other. You can’t scream someone into calm.
Die Physiotherapeutin ist sehr zufrieden mit meinen Fortschritten. Mein Beckenboden hat nun die doppelte Kraft wie vor 1.5 Monaten erreicht, sowohl im Liegen als auch im Stehen. Ich werde den Rückbildungskurs bei Nina verlängern und danach bei Mamaklub beginnen.
Am Nachmittag ist Robert spontan vorbeigekommen, als er auf der Durchfahrt nach Stresa war. Leider habe ich Julian nicht richtig verstanden und er hatte so grossen Hunger, als er so geschrien hat. Und er hat ziemlich gefremdelt, d.h. ich darf Julian nicht gleich an jemanden übergeben, er braucht mehr Zeit sich an diese Person zu gewöhnen, sonst weint er und hat Trennungsangst!
Zitat des Tages von letzter Woche: „The best way to help my kids learn wasn’t flashcards or early reading programs… it was going on adventures together and reading books!!!
– Enjoy books together. There’s real magic in a good book, e.g. The Read-Aloud Family by Sarah Mackenzie.
– Go on adventures together, take your kids to foreign countries to experience a new culture and new foods and stay local.
– Talk about current events, what’s happening in their own lives, the world and the values we hold as a family.
– Listen to a podcast, e.g. history or culture/art.
– Watch documentaries as a family, e.g. National Geographic or Disney. „






Dienstag
Rückbildungskurs bei Nina tut mir und meinem Körper so richtig gut. Aber am Morgen musste ich so rumrennen, weil es einen Windelunfall gab (ich MUSS einfach um 6 Uhr die Windel wechseln, sonst läuft alles raus) und ich noch schnell die Waschmaschine mit dem Schlafsack und anderen Kleider angeworfen habe. Nebenbei den Kleinen fertigmachen, massieren, stillen, mich fertigmachen…. So ein Stress am Morgen…
Über Mittag bin ich habe ich im Hiltl mit Julian zu Mittag gegessen und bin anschliessend ins Museum Rietberg gefahren. In der Familienberatung (jeden Dienstagnachmittag) habe ich ihn wiegen und messen lassen: 7.600 Gramm und 66 cm! 😀 Grosser, schwerer Junge! Dort gibt es eine sehr nette Familienberaterin. Sie hat mir empfohlen, dass ich die Zeiten zwischen den Mahlzeiten verlängere (aktuell 2-3 Stunden!) und eventuell im nächsten Monat mit Beikost starte, da Julian mehr Kalorien brauchen könnte als ich mit der Milch produziere.
Neueste Zahlen von Julian:
Gewicht 7.650 Gramm und 66 cm
Zitat des Tages von einer Grüntee-Packung aus China: „Göttliche Gaben des Frühlings können alle Winkel der Welt erreichen. Geniessen Sie Freizeit und Ruhe.“ – Amen.








Tägliche Routine mit Julian
Übrigens, wie bei uns die tägliche Reinigung und Rituale aussehen. Julian ist dann ganz still und hört genau zu, ausser er hat Hunger oder ist totmüde 😀
- Ich massiere Mandelöl am ganzen Körper von Julian ein und erkläre ihm immer, was ich gerade mache. Er bekommt dann eine Fussmassage an beiden Füssen und ich reinige insbesondere zwischen den Zehen, und dann auch an den Händen. Dann werden sie gleich gut durchblutet! Beim einölen dehne ich auch seine Beine und Arme.
- Zusätzlich singe ich ihm manchmal etwas vor, aber nicht morgens, wenn ich selber noch im Halbschlaf bin 🙂
- Den Ententanz findet er ganz toll, dann bewege ich seine Beine im Takt und das ist gleichzeitig eine Bauch-/Darmmassage und fördert die Verdauung 🙂
Mittwoch
Heute habe ich noch einen Vortrag mit Prof. Oskar Jenni von der UZH zum Thema „Das Beste für unsere Kinder – zwischen Wertewandel und gesellschaftlichen Debatten“ gehört. Super spannend:
- Gründe, warum es den Kindern heute nicht mehr so gut geht: (1) grosser Zusammenhang von Schuldruck und psychischer Belastung, (2) hoher Perfektionismusdruck und Leistungsorientierung und (3) eine unsichere Welt / gesellschaftliche Verlustangst (Tod, Krieg, Jobverlust).
- Herausforderungen der Zukunft: (1) Gesellschaft mit immer weniger aufwachsenden Kindern d.h. sinkende Geburtenrate, (2) Gesellschaft, die sich in unterschiedliche Lebenswelten aufspaltet, (3) Gesellschaft, die sich in hohem Tempo digitalisiert.
- Wie können wir damit umgehen? Ambiguitätstoleranz entwickeln, d.h. Widersprüche, Mehrdeutigkeiten und Unsicherheiten aushalten. Ambiguitätstoleranz ist positiv mit Wohlbefinden und negativ mit Stress assoziiert (weniger Burn-out). Im Umgang mit Kindern wichtig: nicht in Alarmismus kippen. Zuversicht, Sicherheit, Vertrauen vermitteln und direkt auf unmittelbare Lebenswelten der Kinder Einfluss nehmen und Bedürfnisse der Kinder in der Gegenwart anerkennen.
- Bedürfnisse der Kinder:
Kinder selber fragen, was sie brauchen. Umfeld, das mich gern hat und wo ich mich wohl fühle. Freunde, mit denen ich Spass haben kann. Wärme und Essen. Achtung/Respekt, Zugehörigkeit, Sicherheit, physiologische Bedürfnisse, Selbstverwirklichung. Die 5 Gs:
Geborgenheit in Beziehungen (eltern, Familien)
Gesundheit, körperlich und psychisch (Emotionsregulation, Umgang mit eigenen Gefühlen in der ENtwicklung dieser Fähigkeiten)
Gelegenheit zum Lernen, explorieren, probieren = Selbstwirksamkeit
Grenzen als Orientierung (wichtig für die Beziehung, denn wenn ich Grenzen setze, bin ich in Verbindung mit Kindern)
Gemeinschaften mit anderen (
Heute Morgen war Beatrice, meine Hebamme, wieder da zur Stillberatung und sie hat mir sooo viele gute Tipps & Ideen gegeben zum Mamasein und zum Handling mit Julian, das ist wahnsinnig bereichernd.
Am Nachmittag habe ich Pema und Jessica mit ihren Kids im Kunsthaus getroffen. Es ist echt lustig, welche Dynamik sich da entwickelt hat mit den Mamis 🙂





Donnerstag

Heute Morgen habe ich sehr viel für meinen Körper tun können: eine Runde Stabi und sogar Yoga. Danach hat sich mein Körper wieder schon weich und kraftvoll angefühlt, das Yoga ist Balsam für meinen krummen, schmerzenden Rücken!
Julian hat richtig gut geschlafen, bis wir aus dem Haus sind. Zum Mittagessen habe ich Christian, meinen alten Chef bei der AXA getroffen. Die wichtigen Punkte möchte ich festhalten:
- er und das Führungsteam vermissen mich. Ich hätte das Team sehr bereichert mit meinen weiterführenden Fragen und meiner Persönlichkeit.
- Mein Arbeitszeugnis hat eine sehr gute Bewertung, denn meine Arbeit wäre einfach perfekt gewesen, ich hätte vieles angestossen, erledigt und könnte leider nicht alle Früchte ernten, die ich gesät hätte. Ich hätte sehr genau gearbeitet und mitgedacht und hätte mich so gut ins Team eingebracht.
- ich solle mich sehr gerne melden, wenn ich in winterthur bin oder mit Christian einen Kafi trinken möchte.
- beim Verabschieden hat sich Christian 3x umgedreht und Julian & mir gewunken. ich glaube, er vermisst die Zusammenarbeit mit mir wirklich… (meine Nachfolgerin hat er wieder rausgeschmissen, weil sie ihm zu ähnlich wäre und nicht genau arbeitet).
- Christian hatte viel Freude an Julian und versteht, dass man sich für ihn Zeit nimmt.

Samstag
Die zweite Nacht, wo Julian und ich durchgeschlafen haben!!!🤩😄 eine ganz neue Zeitrechnung und Lebensqualität.
Thema Beikost: Ein Baby ist mit vier Monaten wirklich noch ein Baby und selber hat es absolut kein Bedürfnis um für einen Löffel den Mund zu öffnen. Das Stillen macht oft erst jetzt wirklich Spass, wenn die Kleinen einem anlächeln wenn die Brust ausgepackt wird. Sie werden soooo schnell gross. Ich würde dies so lange wie möglich geniessen und ihnen das Beste geben.




Sonntag
Es ist Badezeit!


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