Julian kann laut und viel schreien. Wenn er sich wieder reinsteigert (so wie heute) wie am Spiess schreit, mit den Armen wedelt, die Unterlippe zittert, Körper komplett durchgestreckt und knallroter Kopf, dann warte ich in Zukunft NICHT mehr um Hände zu waschen oder sonst was zu tun, sondern ich hole Julian sofort zu mir eng an den Körper! Es gibt in dem Moment dann nichts wichtigeres als mich um Julian und sein Endzeitbedürfnis zu kümmern! Alles andere kann warten! Es wird stehen und liegen gelassen und ich schaue nur nach Julian, der in dem Moment ein echtes Bedürfnis nach Nähe, Zuneigung und seiner Bezugsperson hat.

ICH LASSE MEIN KIND NICHT SCHREIEND LIEGEN!

Ein strukturierter Tagesablauf und die Vermeidung von Überreizung sind ebenfalls hilfreich. Bitte beachten: In der „spannenden“ Situation ist der Säugling oft ruhig und interessiert. Sobald die interessante Situation vorbei ist, kommt es zu Unruhe, weil er nicht „abschalten“ kann. 

Eltern kennen den Effekt z.B. nach Besuchen. Während die Verwandtschaft da ist, wirkt alles gut, gegen Abend beginnt dann das Weinen. Eltern dürfen also Grenzen setzen, Besuchszeiten und Körperkontakt durch die Gäste begrenzen und ihren persönlichen Tagesrhythmus durchhalten. Hilfreich ist auch, das Weinen mehr als Kommunikationsmittel denn als Katastrophe zu sehen.

Belastete Eltern können viel Sicherheit erlangen, wenn sie lernen, ihr Kind mit innerer Ruhe durch Weinphasen zu begleiten, statt das Weinen möglichst schnell beenden zu wollen. Der Ansatz der emotionellen ersten Hilfe etwa basiert auf der Vermittlung elterlicher Kompetenzen in diesem Bereich.

Gelassenheit und der Blick auf die individuelle Situation der Familie entlastet auch bei Schlafproblemen. Einschlafbegleitung und gemeinsames Schlafen von Eltern und Kind sind im ersten Lebensjahr und manchmal darüber hinaus für viele Familien gute Strategien für mehr Ruhe und Entspannung.

Erzieherische Anstrengungen in Richtung Selbstständigkeit können schnell zum Stressfaktor werden, das Bett zum Ort von Streit und Angst machen und nicht zuletzt die Stillbeziehung gefährden

Frühes Reagieren auf die Signale des Säuglings kann den Einstieg in das Weinen seltener machen. Ein strukturierter Tagesablauf und die Vermeidung von Überreizung sind ebenfalls hilfreich.

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