Die Woche war intensiv mit vielen schönen Begegnungen.

  1. Beatrice, unsere Wochenbett Hebamme, hat immer wieder tolle Ideen und Übungen für mich und kommt eigentlich nur noch „zur Bestätigung“ für mich, weil ich meistens viele neue Fragen habe. Julian hält seinen Kopf schon so gut und stabil, dass wir eine neue Trageposition ausprobiert haben. Ich trage ihn jetzt mit dem Kopf nach vorne auf der Hüfte, sodass sein Kopf von meinem Körper gestützt wird und er viel mehr mitbekommt. So schläft er natürlich nicht ein, aber die Position ist super, denn er kann viel leichter rülpsen! 😀 Wir sind auf einem guten Weg und Beatrice hat Julian und mich gelobt, wie gut er trinkt. Das tut gut und bestätigt mich, wie ich mit Julian umgehe! Er wirkt zufrieden, schläft eigentlich gut und lange, aber die Schreiphasen sind trotzdem sehr anstrengend, vorallem wenn ich einen intensiven Tag hatte.
  2. Die Physiotherapeutin hat mir am Montag den Nacken massiert und mir Übungen für den Hals-Nacken-Bereich gezeigt, um die Muskeln zu lockern und auch zu stärken. Jetzt habe ich noch mehr Übungen, die ich machen müsste, uiuiui…. Aber es wird schon alles langsam besser. Der Beckenboden wird stärker, aber Urin verliere ich trotzdem noch beim Gehen oder am Abend. Beim Lachen und Niesen hält er gut! Seitlich niesen und Beckenboden anspannen bei jeder Gelegenheit hilft sehr. Aber ich fühle mich recht unsexy und es beschäftigt mich den ganzen Tag leider…
  3. Seit neuestem gibt es Selfies imAufzug, Outfit zeigen und so…
  4. Nach fast 12 Wochen bin ich wieder zum Coiffeur Ghel, die Coiffeuse Stefania ist sehr nett und schneidet meine Haare unkompliziert und schön. Ich bin mega zufrieden!
  5. Am Dienstag haben wir Sabine zuhause besucht, um auf ihren Geburtstag anzustossen. Für sie gab es Yoga in der Alpaka-Herde, das wir dann hoffentlich im nächsten Jahr zusammen machen, und einen selbstgebackenen Apfelkuchen (ist ein MUSS). Sie ist eine wunderbare Freundin
  6. Am Mittwochabend hat uns Fabienne zum Abendessen besucht. Sie ist eine Baby-Flüsterin! 🙂 Und hat Julian so liebevoll behandelt und ihn schnell beruhigt. Kein Wunder, sie hat als Babysitterin viele Jahre ihr Taschengeld aufgebessert. Zur Geburt haben sie und Lukas uns ein grosszügiges Geschenk gemacht
  7. Donnerstag und Freitag waren harte Tage für mich. Ich habe realisiert, dass ich keine beste Freundin habe und dass es einfach so schwierig ist, Freundschaften zu pflegen. Ich mag mich nicht allen öffnen und wir bekommen zwar viele Geschenke, aber es fühlt sich nicht warm & nah & verbunden an.
    Beispiel Gesine: ich bekomme alle 3-4 Wochen mal eine Sprachnachricht und dann höre ich wieder wochenlang nichts. Sie und Anika haben uns ein Paket geschickt, dafür habe ich mich bedankt und dann ist wieder Funkstille.
    Beispiel Regine: sie meldet sich am unregelmässigsten und möchte aber gern telefonieren. Und wenn wir telefonieren, dann ist es mega angestrengt und ich höre durchs Telefon, dass sie am PC scrollt und klickt. Letzte Woche habe ich angerufen und keinerlei Reaktion oder Rückruf. Dann können wir es gleich lassen…
    Beispiel Regula: von ihr kommt alle 3-4 Wochen mal eine Nachricht. Sie wollte mich bald besuchen, aber da kann ich nicht. Meine Vorschläge für einen Besuch nach meinen Ferien plus Anruf und Sprachnachricht blieben unbeantwortet, stattdessen hat sie das Geschenk einfach per Post geschickt. Dann gibt es wohl keinen Besuch. Gut ok, ich hatte ihren Anruf auch nicht entgegen genommen oder zurückgerufen…
  8. Ich tue mir aktuell wahnsinnig schwer die Verbundenheit mit Freundinnen zu pflegen. Ich habe natürlich zu viel Zeit zum Nachdenken, bin übermüdet und lege viele Worte auf die Goldwaage und meine Gedanken kreisen um eher schlimme Nachrichten aus der Welt. Das scheinen absolute Anzeichen von Überforderung zu sein (natürlich!). Wie komme ich hier nur wieder raus?

Anzeichen für eine Überforderung sind einezunehmende Gereiztheit und Ungeduld, schwarz-weiß-Denken, Schlaflosigkeit und Gedankenkreisen, so dass Sie innerlich ein Thema durch die eigenen Gedanken ständig aufgezwungen bekommen. Weitere Alarmzeichen sind Müdigkeit und Erschöpfung, die zum sozialen Rückzug und zur Aufgabe vieler Hobbys und Freundschaften führen.
Einige reagieren auch mit einer völligen Überdrehtheit und Aggressivität angesichts des gefühlt nicht mehr enden wollenden ´Ausnahmezustands´.
In beiden Fällen fehlt die Selbstregulation, sowohl im Sinne von Erholen und Auftanken, als auch im Sinne von Ausgleich finden und zur Ruhe kommen.

Was kann ich derzeit tun, wenn ich mich insgesamt überfordert fühle, wenn mir einfach alles zu viel wird?

Birgit Salewski: „Ein wichtiger Punkt ist, den Alltag neu zu priorisieren: Was ist wirklich wichtig in Ihrem Leben? Was ist wirklich wichtig zu erledigen? Wenn wir gestresst sind, verlieren wir schnell den Überblick, alles wirkt zu viel und zu anstrengend und gleichzeitig wichtig und drängend.

Stehen wir zu sehr unter Druck, können wir jedoch oft nicht mehr priorisieren und brauchen dazu externe Hilfe. Dann ist der nächste Schritt, den Kalender auszumisten, unwichtige Termine zu streichen, Zeit für Freunde, Familie, Hobbys, Freizeit sowie für das bloße Nichts-Tun einzuräumen.

Bleiben wichtige Dinge unerledigt und ist die Bewältigung des Alltags einfach zu viel, dann suchen Sie nach Hilfe: Bitten Sie Angehörige, Freunde, aktiv um Unterstützung.

Sprechen sie darüber, wenn Sie Ihre Prioritäten verändern. Niemand muss sich rechtfertigen oder schämen, wenn er dies tut, es ist vielmehr ein Zeichen von Anpassungsfähigkeit. Und reduzieren Sie die Flut von schlechten Nachrichten. Um derzeit informiert zu bleiben, reicht es, täglich einmal die Nachrichten zu hören oder zu lesen. Auch für Erwachsene sind die Bilder oft zu viel.

In Gesprächen mit der Familie, Freunden dürfen Sie sich von den ewigen Wiederholungsspiralen distanzieren und bewusst andere Gesprächsthemen wählen.

Sorgen Sie bewusst für Ausgleich, Ablenkung und leichte, freudige Momente. Feiern Sie Geburtstage und (religiöse) Feste, spielen Sie mit der ganzen Familie Spiele, machen Sie kleine Ausflüge, schauen Sie Filme und Serien, die Ihnen guttun, hören Sie Musik und gehen Sie Ihren Hobbys nach. Pflegen Sie soziale Kontakte und zeigen Sie auch anderen Menschen, dass Sie an sie denken und, dass sie Ihnen wichtig sind. Backen Sie beispielsweise einen Kuchen und verschenken ein Stück davon an liebe Nachbarn. Beteiligen Sie sich an Gemeinschaftsaktionen wie Vereinstreffen, Kirchenveranstaltungen, Lichterketten, Einladungen oder einer Stadtführung.“

9. Am schlimmsten aber war das Wochenende mit dem Besuch von Jutta. Sie ist faul, regt in der Küche keinen Finger, hat die Spinatknödel gemacht und einfach alles stehen gelassen, damit ich es wegräume. Am ersten Abend hat Julian geschrien auf ihrem Arm und hatte Müdigkeitssignale. Ich habe dann gesagt, dass er ins Bett kommt, was Jutta nicht verstand. Meine Antwort, der Julian sei nicht nur zur Unterhaltung da und Jutta meinte nur, doch für sie schon. Da ist mir der Kragen geplatzt. Und Klaus und Jutta hatten kein Verständnis dafür, dass ich noch immer im Wochenbett bin, nicht lange laufen kann und ALLES vorbereitet habe im Haushalt und ich vielleicht auch einfach übermüdet und überfordert bin mit dem Säugling!! Aber hauptsache man gibt mir immer das schreiende Kind. Da kommt nicht eine Frage von ihr, wie es mir eigentlich geht nach der Geburt etc. Es ist unglaublich, ich muss mich so anstrengen, positiv und freundlich zu ihr zu bleiben….

Ausflug zum Coiffeur und Spaziergang durch die Stadt. In der Trage gefällt es Julian einfach am Besten!
dicke Backen! 😀
dieses Lächeln ersetzt sehr sehr vieles bzw alles was vorher passiert ist 🙂
Aufzugsfoto. Kleid aus der Schwangerschaft passt immer noch
Stillen im Café geht auch, aber er trinkt dann nicht so gut
ja, die Hand passt komplett in den Mund rein, wenn man nur genügend Speichel nimmt 😀
Avatar von Susanne Fritz

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